Die BIO-Mitglieder wählten am vergangenen Freitag einen neuen Vorstand mit dem gebürtigen Buchholzer Gerrit Gromm an der Spitze. Die bisherige Vorsitzende Grit Weiland und Astrid Oelker übernehmen die Ämter der 1. und 2. Vorsitzenden. Britta Berkowski und Peter Eckhoff setzen ihre Vorstandsarbeit als Schriftführerin und Kassenwart fort. Erweitert sitzen dem Vorstand Gudrun Eschment-Reichert und Dr. Jürgen Dee bei. Dr. Rolf Reineke-Koch trat nicht wieder zur Wahl an und verlässt nach gut fünf Jahren den BIO-Vorstand. Wir danken ihm für seine langjährige Vorstandsarbeit.
Damit ist der BIO-Vorstand so stark wie nie aufgestellt: gemeinsam werben und kämpfen wir dafür, den reizvollen Buchholzer Osten als bedeutenden Lebensraum und Naherholungsort anzuerkennen und zu schützen. Arten- und Klimakrise schreiben uns viele Aufgaben ins Heft, aber ganz bestimmt nicht, mitten in eine Gegend mit dem Zeug zum Landschaftsschutzgebiet eine teure Umgehungsstraße zu bauen.
Die Mitglieder beeindruckt nicht nur eine umfangreiche Ausstellung zum erfolgreichen Widerstand der BIO seit dem Gründungsjahr 2000. Von Grit Weiland erhielten sie auch ein Ostring-Update. Demnach liegen die Verkehrszahlen auf der Canteleu-Brücke und in der Kirchenstraße nach letzter Zählung von 2021 beträchtlich unter denen des Jahres 2004. Ob die Buchholzer*innen mehr Fahrrad oder Öffis fahren oder mehr im Home-Office arbeiten, wissen wir zwar nicht, aber die echten Verkehrszahlen von heute liegen drastisch unter den bisherigen Prognosen, die von den Befürwortern stets zur Rechtfertigung des Ostrings angeführt wurden. Wir können der Stadt vom Bau der teuren Umgehungsstraße nur abraten. Einerseits verschiebt die Verwaltung Investitionen in Schulen, die Verbesserung der Fahrradmobilität oder in das Bahnhofsumfeld mit der Südtangente als Entlastungsstraße und einem neuen Radweg entlang der Bahn ein ums andere Mal. Andererseits klammert sie sich an ein Verkehrsprojekt der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts. Mit Blick auf die im Vergleich zu 2020 bekannt gegebene Verdoppelung der Kosten für die Ortsumfahrung Elstorf erwarten wir auch für den Ostring eine Kostenexplosion. Insofern rechnen wir inzwischen mit Gesamtkosten von 100 Mio. Euro, zzgl. der Folgekosten in unbekannter Höhe. Diese riesige Summe kann der Politik und Verwaltung nicht egal sein, selbst wenn Umwelt und Klima in ihrer Rechnung keine Rolle spielen. Schlimm ist, dass die Vorplanung des Ostrings schon heute über 4 Mio. Euro verbraucht, die anderswo akut fehlen.
Viele Mitglieder wünschen sich häufiger so fundierte Veranstaltungen in Sachen Ostring. Es geht und ging zu keiner Zeit darum, im Wesentlichen die verkehrliche Situation zur Entlastung der Innenstadt vom PKW-Verkehr zu verbessern. Damit Einnahmen in die Stadtkasse fließen, soll vielmehr der landschaftlich schöne Osten der Bebauung preisgegeben werden, von Dibbersen bis Holm. Widerstand erscheint uns daher sinnvoller denn je: Denn Gutes setzt sich in aller Regel durch. Etwas, das sich seit 50 Jahren nicht durchsetzt, kann daher nicht gut sein.