Autoverkehr in Hamburg geht deutlich zurück. Mehr Fahrrad, mehr Home-Office. Mobilitätswende kommt voran! Und Buchholz?

In Hamburg wurden 2022 mehr als 8.000 Menschen repräsentativ zu ihrem Mobilitätsverhalten befragt. Gegenüber 2017 fahren demnach weniger Menschen Auto. Auch gehen weniger zu Fuß. Dagegen fahren allerdings mehr Menschen Fahrrad, Bus und Bahn. Dank Home-Office werden täglich überhaupt weniger Wege zurückgelegt, so nachlesbar im Hamburger Abendblatt vom 9. Mai 2023.

Aber Buchholz ist doch nicht Hamburg! Nimmt der Verkehr in Buchholz auch ab oder doch eher zu? Spontan würden wohl die meisten „zu“ antworten. Stimmt das auch? 

Das von den Buchholzer Stadtwerken beauftragte Mobilitäskonzept 2.0 (März 2022) gibt Auskunft: Die renommierte Planersocietät hatte dafür im Oktober 2021 an insgesamt 10 Orten in Buchholz Verkehrszählungen durchgeführt. Ergebnis?

Verglichen mit Zahlen aus den Jahren 2004, 2007 und 2009 fuhren auf der angeblich unzumutbar überlasteten Nord-Süd-Achse deutlich weniger Autos. Nehmen wir einmal die Autos pro Tag an zwei bekannten Orten unter die Lupe: 

Canteleu-Brücke: 24.200 (2004)  21.000 (2007)  21.200 (2009)  19.182 (2021)

Kirchenstraße: 17.800 (2004)  17.300 (2007)  16.600 (2009)  16.242 (2021)

Was ist da los? Der Verkehr nimmt ab … äh … und dafür brauchen wir einen Ostring? Sollten die Verkehrszahlen nicht mindestens passen, wenn man eine Straße baut, die am Ende so teuer werden kann, wie Buchholz in einem ganzen Jahr für all seine vielen Aufgaben zusammen ausgibt?

Ein Verkehrszuwachs ließ sich lediglich auf der Hamburger Straße / Höhe Nordring sowie auf der Schützenstraße nachweisen. Doch den führen die Planer nicht auf eine generelle Zunahme des Verkehrs zurück, sondern auf eine besondere Umleitungssituation (B75, B3). Sowieso wären das keine Bereiche, die durch einen Ostring entlastet würden. Im Herbst soll ähnlich wie in Hamburg eine Modal-Split-Untersuchung für Buchholz durchgeführt werden. Dann wird sich zeigen, ob auch in Buchholz mehr Menschen Rad oder Bus fahren. Da tappen wir vor Ort nämlich noch im Dunkeln.

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