Im Mai 2014 wurde erneut eine Verkehrszählung in Buchholz durchgeführt. Die Ergebnisse waren Grundlage für eine verkehrliche Bewertung der Straßenneubauvarianten Mühlentunnel, Südtangente und Ostring. Der Abschlussbericht des Verkehrsplanungsbüros PGT Umwelt und Verkehr GmbH vom 24.10.2014 wurde nun vorgelegt.
Erneut wird festgestellt, dass die Verkehrsbelastungen im Nord-Süd-Verkehr nicht gestiegen, sondern geringfügig zurückgegangen sind. Bei einer Zählung für die Canteleu-Brücke wurde im Jahr 2004 noch eine Belastung von 24.200 Kfz/24h ermittelt. Im Zuge der Fortschreibung zur Verkehrsuntersuchung Ostring wurde im Mai 2007 erneut gezählt. Man kam nur noch auf eine Belastung von 21.000 Kfz/24h. Bei einer erneuten Erhebung im Jahr 2009 zählte man 21.200 Kfz/24h. Nun bestätigte sich im Mai 2014 die Verkehrsbelastung zum dritten Mal mit 20.900 Kfz/24h. Ob man es langsam glaubt?
In der Fortschreibung Verkehrsuntersuchung Ostring aus 2007 wurde für die Canteleu-Brücke für das Jahr 2015, also in wenigen Wochen, eine Verkehrsbelastung von 24.600 Kfz/24h prognostiziert. Wiederum zeigt sich, dass Verkehrsprognosen, die zur Rechtfertigung des Ostrings herangezogen werden, nicht eintreten. Werden diese, dem Ziel des Auftraggebers folgend, bewusst hochgerechnet?
Interessant ist auch die Betrachtung des Ziels, welches man mit dem Ostring erreichen wollte. Man wollte durch den Bau des Ostrings die Verkehrsbelastung auf 19.000 Kfz/24h reduzieren. Wir sind jetzt nur noch 1.900 Kfz/24h von diesem Ziel entfernt. Gemäß der Verkehrsstrom- und Problemanalyse für die Innenstadt von Buchholz i.d.N. aus September 2013 kann eine deutliche Verbesserung des Verkehrsstroms über eine optimierte Steuerung der Ampelanlagen auf der Nord-Süd-Achse erreicht werden. Dazu ist die veraltete Steuerungstechnik durch eine neue intelligentere Technik zu ersetzen.
Fazit: Ein Ostring ist nicht mehr nötig!
Durch die Optimierung der Ampelanlagen an der Canteleu-Brücke und der Kreuzung Bendestorfer Str./Hamburger Str./Schützenstraße, die laut Schätzung des Planungsbüros Logos eine Investition von rd. 155 TEUR erfordert (vgl. Verkehrsstrom- und Problemanalyse für die Innenstadt von Buchholz i.d.N., Seite 39f), lassen sich zudem noch mindestens 30 Mio. EUR, die der Bau des Ostrings vermutlich kosten wird, für sinnvollere kommunale Aufgaben sparen.