Nachdem das Oberverwaltungsgericht vor einem Jahr die bisherige Ostringplanung als rechtswidrig aufgehoben hatte, war bereits davon auszugehen, dass die Ostring-Befürworter trotz dieser Entscheidung keine Ruhe geben werden.
Nun kam das von Bürgermeister Röhse initiierte Stadtentwicklungsprojekt „Buchholz 2015plus“ wie ein trojanisches Pferd daher. Im Osten der Stadt soll ein neuer Stadtteil mit bis zu 1.500 Wohneinheiten entstehen, um den angeblichen Druck vom Buchholzer Wohnungsmarkt zu nehmen, der in den letzten Jahren zu einem drastischen Anstieg der Mieten und Immobilienpreise geführt hat. Insbesondere der Bedarf an bezahlbarem Wohnraum soll so befriedigt werden. Natürlich (Achtung, Ironie!) kann man diese Wohnbauentwicklung nur dann realisieren, wenn gleichzeitig nicht nur für eine Erschließung des Wohngebiets, sondern auch für eine östliche Umgehungsstraße gesorgt wird. Andernfalls würde der Verkehr in der Buchholzer Innenstadt kollabieren. Damit wird unsere Prophezeiung Wirklichkeit, mit dem Ostring soll eigentlich nur ein Wachstum der Stadt Buchholz im Osten ermöglicht werden. Die Argumentation wurde aktuell nur umgedreht.
Am 04.11.2017 fand eine Bürgerwerkstatt zur dieser Stadtentwicklungsplanung statt, zu der neben Bürgerinnen und Bürgern sowie Umweltverbänden u. a. auch die BIO mit einem Vertreter eingeladen wurde. Die Vorbereitungsgruppen der BIO hatte Grit Weiland um die Vertretung unserer Interessen gebeten. Doch diese durften nicht vorgebracht werden. In der Bürgerwerkstatt hatten die Teilnehmer lediglich die Möglichkeit, in Kleingruppen über das Ausmaß des Wachstums und die Schwerpunkte der Wohnbauentwicklung im Osten zu diskutieren. Darüber hinaus wurde in diesen Gruppen nur über das Für und Wider von acht verschiedenen Trassenvarianten einer verkehrlichen Erschließung inkl. einer östlichen Umgehungsstraße gesprochen. Am Ende sollte sich jede Kleingruppe auf eine Trassenvariante einigen. Gleiches passierte auf der Ratswerkstatt für die Mitglieder des Stadtrats am 25.11.2017. Aus beiden Werkstätten ergab sich eine Mehrheit für die Trassenvariante 7. Es bleibt abzuwarten, wie es mit dieser Planung nun weitergeht.
Interessant ist in diesem Zusammenhang ein Beitrag der Buchholzer Liste auf deren Website. Diese lesen Sie hier!
Wir sind aus den bekannten Gründen nach wie vor gegen einen Ostring und werden im Kreise des BIO-Vorstands beraten, wie wir mit der neuen Situation umgehen wollen. Unser Ziel bleibt OSTRING NEIN!
Zu gegebener Zeit werden wir wieder informieren.
Stellungnahme der Naturschutz- und Verkehrsverbände vom 15.11.2017
Pressemitteilung der Stadt Buchholz vom 27.11.2017
Bericht Hamburger Abendblatt vom 27.11.2017