Planung für Buchholzer Ostring belastet Kommunen im Landkreis.
Angesichts der dramatischen Haushaltslage sowohl der Stadt Buchholz als auch des Landkreises Harburg fordert die BürgerInitiative Ostring (BIO) erneut einen umgehenden Stopp der Ostring-Planungen. Die Planung hält seit Jahren an veralteten Verkehrsprognosen fest, belastet den gesamten Landkreis – und Millionen werden über die Kreisumlage verbrannt.
Bereits seit 2023 werden 4,3 Millionen Euro an Planungsmitteln – je zur Hälfte im Buchholzer Haushalt und im Kreishaushalt – „mitgeschleppt“, ohne Vergabe, ohne Planungsstelle, ohne Fortschritt und ohne jede realistische Aussicht, die 100-Millionen-Euro-Umfahrungsstraße (bzw. Erschließungsstraße) jemals umsetzen zu können. Gleichzeitig warnen die Bürgermeister aller zwölf Landkreiskommunen öffentlich eindringlich vor einer Strangulierung ihrer Haushalte (vgl. Nordheide Wochenblatt vom 24.11.2025 und Landeszeitung für die Nordheide vom 25.11.25). Trotzdem sollen sich alle Kommunen weiterhin verpflichten, ein reines Buchholzer Straßenneubauprojekt über die Kreisumlage mitzuzahlen – und das, obwohl die objektive Begründung der sechs Kilometer langen Straße schon lange schwindet:
Die Verkehrsmengen haben sich auf der zentralen Nord-Süd-Achse seit zwanzig Jahren rückläufig entwickelt – trotz Bevölkerungswachstums. Heute fahren auf der Canteleu-Brücke und der Kirchenstraße täglich weniger als 20.000 Fahrzeuge. Damit liegt das Verkehrsaufkommen deutlich unter den Werten früherer Prognosen. Diese sahen schon 2015 täglich rund 30.000 Autos über die Canteleu-Brücke rollen. Einzig der Bau einer Ostumfahrung könne helfen, das Verkehrsaufkommen auf 23.400 Autos am Tag spürbar zu senken. Was für ein Irrtum! Tatsächlich liegt Buchholz bereits heute weit unterhalb dieser Zielmarke – ganz ohne Ostumfahrung.


In Übereinstimmung damit verändert sich die Buchholzer Mobilität nachweislich: Der aktuelle Modal Split (2024) beschreibt, dass der Autoanteil an allen zurückgelegten Wegen innerhalb von zwölf Jahren von 59 % auf 44 % gefallen ist, während sich der Radverkehrsanteil von 12 % auf 24 % verdoppelt hat. Buchholz fährt anders – weniger Auto, mehr Pedelec, mehr Bus und Bahn (Dank Deutschlandticket) – arbeitet oft im Home-Office und das spiegelt sich klar in den Verkehrszahlen wider. Die Zahlen sind eindeutig: Die Verkehrsmenge sinkt, und zwar ohne teuren und klimaschädlichen Straßenneubau.
„Es ist nicht mehr vermittelbar, dass so ein Projekt bei real sinkenden Verkehrszahlen und ohne erkennbare Fortschritte weiterhin Millionen im Haushalt blockiert. Wenn das Ende der Fahnenstange in den Kommunen erreicht ist, ist beim Buchholzer Ostring zuerst der Rotstift anzusetzen“.
Gerrit Gromm, BIO-Vorsitzender







